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Volkstrauertag - 16.11.2019

 

Am Sonntag wurde in Zandt der Volkstrauertag in würdiger Weise begangen, an dem sich zahlreiche Gläubige und drei örtliche Vereine, der Krieger-und Soldatenverein als Ausrichter, die Feuerwehr und der Schützenverein beteiligten. Der Gottesdienst wurde von Pater John und Diakon Martin Peintinger gefeiert, musikalisch mitgestaltet vom Kirchenchor, begleitet an der Orgel von Sepp Meindl.

„Trauern wir Deutsche am Volkstrauertag heute wirklich?“, so fragte Diakon Peintinger in seiner Predigt. Die beiden Weltkriege waren schrecklich und es gab über 60 Millionen Tote. Menschen wurden bestialisch erschossen, vergast, verbrannt oder sind verhungert. Und doch liegt der Ausbruch des 1. Weltkrieges mittlerweile 100 Jahre zurück. Gerade deshalb ist es für uns eine wichtige Aufgabe nicht zu vergessen, zu mahnen und für den Frieden zu werben. Und deshalb bin ich jedes Jahr wieder dankbar für unseren Volkstrauertag, der vielleicht verstaubt kommt und der wohl mal umbenannt werden müsste, wie vielleicht Friedensmahntag. Wie eine Ehe, so ist auch Frieden nicht selbstverständlich, sondern eine bleibende Aufgabe. Am Frieden muss täglich gearbeitet werden. Es gibt genügend Krisen- und Kriegsherde auf dieser Welt. Nach wie vor sind Millionen Menschen auf der Flucht und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Flüchtlingswelle auf uns zu rollen wird – ob uns das gefällt oder nicht. In diesem Jahr denken wir an 30 Jahre Mauerfall und andererseits entfernen wir uns mehr denn je von Russland und der kalte Krieg zwischen USA und Russland ist nach wie vor voll im Gange. Die Bundeswehr hat immer mehr zu tun. Deshalb also dieser Tag heute, - auch wenn sich viele Deutsche fragen, was hat der Volkstrauertag mit ihrem Leben zu tun. Die Weltkriege liegen lange zurück. Der Nahe Osten und so manche Kriegsländer Afrikas sind weit weg. Und blicken wir auf die Situation in unserem eigenen Land. Es herrscht eine zunehmende Politikverdrossenheit. Es wird Angst vor einer Überfremdung geschürt. Unser Land macht einen radikalen Rechtsruck, der soweit geht, dass beispielsweise jüdische Gotteshäuser Polizeischutz brauchen. Haben wir uns viel zu lang auf den Frieden nach dem 2. Weltkrieg ausgeruht? Aber Frieden muss jeden Tag neu gesucht werden. Frieden fängt da an, wo wir uns von den schlechten Nachrichten nicht lähmen lassen, sondern selbst als Friedensstifter aktiv werden. Frieden fängt vor unserer Haustür, schon in unserem Herzen an. Nach dem Gottesdienst nahmen die Vereine Aufstellung am Kriegerdenkmal. Die Kapelle Fleischmann intonierte einen Choral, Pater John sprach Gebete, segnete die Toten und Bürgermeister Ludwig Klement legte namens der Gemeinde Zandt zum Gedenken an die Opfer der beiden Kriege ein Kranzgebinde nieder. Gemeinsam wurde das „Vater unser-Gebet“ gesprochen, die Musiker spielten den „Guten Kameraden“ und die Nationalhymne und Pater John erteilte zum Schluss allen seinen Segen. Bild: Das Totengedenken am Kriegerdenkmal in Zandt, mit im Bild Bürgermeister Ludwig Klement und ein Teil des Krieger-und Soldatenvereines um 1.Vorsitzenden Helmut Baumgartner.