News & Infos

Volkstrauertag - 13.11.2022

 

Frieden und Demokratie sind vielen Gefahren ausgesetzt.

Gottesdienst und Totengedenken beim Kriegerdenkmal am Volkstrauertag.

Gut gefüllt war am Sonntag die Marienkirche in Zandt beim Gottesdienst anlässlich des Volkstrauertages, zelebriert wurde er von Vikar Matthias Tang und vom Kirchenchor gesanglich mitgestaltet. Drei Ortsvereine, der Krieger- und Soldatenverein als Ausrichter des Gedenktages; sowie die Feuerwehr und der Schützenverein beteiligten sich jeweils mit starken Abordnungen.

Ehrenwache am Kriegerdenkmal hielten zwei Bundeswehrsoldaten der Patenkompanie der Gemeinde Zandt und Oberstabsfeldwebel Marko stellte zusammen mit Bürgermeister Hans Laumer nach den Reden der beiden eine Blumenschale am Denkmal ab. Drei Salutschüsse verhallten zum Gedenken an die Toten über der Ortschaft.

Vier Musiker, unter Leitung von Dominik Heigl, leiteten das Totengedenken nach dem Gottesdienst mit einem Choral ein und Pfarrvikar Matthias Tang sprach Gebete und Fürbitten für die Opfer von Kriegen, Terror und Gewalt - nach einer langen Friedenszeit - und segnete sie mit Weihwasser. "Jeder Krieg erfüllt viele Menschen mit Angst und Schrecken" bedauerte Vikar Matthias. Bitten wir Gott, dass er die Opfer aufnimmt in seine ewige Herrlichkeit und dass er alle Menschen stärkt, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen!"

Nun ergriff Bürgermeister Hans Laumer das Wort und gedachte dabei der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege, auch der Opfer von Terror, Gewalt und Hass sowie der Bundeswehrangehörigen, die im Dienst ihr Leben verloren hatten, damit sie alle nicht vergessen werden; deshalb hat der Volkstrauertag seinen Sinn. "Nach einer langen Friedenszeit ist nun nach dem 24. Februar 2022 die Welt eine andere! Nicht weit weg vor unserer Haustüre herrscht Krieg! Wir müssen für den Frieden kämpfen, uns für ihn einsetzen und Mahnen, Mahnen und Mahnen", so die Bitte des Bürgermeisters.

"Wir sind heute, mehr als ein Jahrhundert nach dem ersten offiziellen Trauerakt 1922 hier versammelt, um ebenfalls den Opfern von Krieg und Gewalt zu gedenken", leitete Oberstabsfeldwebel Marko seine Rede ein. "Die schrecklichen Zeiten der beiden Weltkriege mit Millionen von Toten scheinen mehr und mehr in der kollektiven Erinnerung zu verblassen. Der 24. Februar diesen Jahres aber hat uns eines Besseren belehrt.  Die Zeit, in der Zivilisten durch Kriegshandlungen und deren Folgen millionenfach ihr Leben verloren, schien lange her und fast vergessen zu sein. Staatlicher Terror zerstört nun die Lebensgrundlagen der Menschen in der Ukraine und nicht nur auf den Schlachtfeldern sterben Menschen in diesem Krieg", bedauerte der Oberstabsfeldwebel. "Für uns Soldaten hat der 24. Februar eine besondere Bedeutung, sind wir uns doch alle darüber im Klaren, was der höchste Preis für uns sein könnte, treu zu dienen und damit auch mit dem Leben einzustehen. Somit möchte ich heute auch den getöteten und gefallenen Soldaten der Bundeswehr gedenken: Seit Gründung der Bundeswehr starben in Ausübung ihres Dienstes mehr als 3.300 Soldatinnen und Soldaten und seit Beginn der Auslandseinsätze 1992 116 Soldaten, davon 37 durch Fremdeinwirkung!" Es zeige sich immer wieder, dass der Frieden, der lange Zeit als Selbstverständlichkeit galt, vielen Gefahren ausgesetzt sei, ebenso die Demokratie. Beide seien kostbar und müssen immer wieder verteidigt und bewahrt werden, dafür stehe der Volkstrauertag und auch das Gedenken der vielen Toten unserer Geschichte und die damit verbundene Mahnung. "Lassen Sie uns heute der Opfer aller Kriege gemeinsam gedenken, lassen Sie uns gemeinsam trauern und lassen Sie uns vor allem gemeinsam erinnern!"

Mit dem "Vaterunser Gebet" und den Segen des Priesters endete das Totengedenken am Ehrenmal.

Bild: Das Totengedenken am Kriegerdenkmal, mit Vikar Matthias, Bürgermeister Hans Laumer, Oberstabsfeldwebel Marko bei seiner Rede und den Abordnungen der Vereine.