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Volkstrauertag in Harrling und Zandt - 19.11.2016

 

Harrling/Zandt. Bei gutbesuchten Gottesdiensten, auch unter Beteiligung  von den Vereinen, wurde am Samstag bei Gottesdiensten und anschließendem Totengedenken an den Kriegerdenkmälern der Opfer von Kriege und Gewalt gedacht.

In Harrling am Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 9.45 Uhr in Zandt. Zelebriert wurden die Gottesdienste  jeweils von Pater Platek vom Kloster Neukirchen hl.Blut und von Diakon Martin Peintinger. In Harrling beteiligten sich die Krieger-und Soldatenkameradschaft; die Feuerwehren Harrling, Wolfersdorf und Birnbrunn und die Schatzbergschützen am Volkstrauertag.  Bürgermeister Ludwig Klement legte  im Namen der Gemeinde Zandt, nach den Gebeten des Priesters,  ein Kranzgebinde nieder und für die KuSK/RK Harrling Vorsitzender Hermann Mühlbauer, er legte ein schönes Waldgesteck am Denkmal ab. Die Kapelle Rattenberg intonierte einen Choral und abschließend den „Guten Kameraden“ sowie die Nationalhymne und Ehrensalutschüsse durchbrachen die Dunkelheit.

In Zandt beteiligten sich neben dem Kriegerverein auch die Feuerwehr und der Schützenverein. Pater Platek sprach Gebete, gemeinsam wurde das Vaterunser-Gebet gesprochen. Anschließend   gedachte Bürgermeister Ludwig Klement der Opfer von Kriege und Gewalt und legte ebenfalls einen  schönen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Salutschüsse zu Ehren der Toten verhallten über dem Dorf und gespielt wurde das Lied vom „Guten Kameraden“,

 

„Ist  nicht längst alles über den Krieg  gesagt?“, so Diakon Peintinger in seinen Predigten, die er in den Gottesdiensten in Harrling am Samstag und in Zandt am Sonntag  hielt.

„Zwei große Weltkriege haben wir in den letzten 100 Jahren hinter uns gebracht, mit Millionen von toten Soldaten und  Zivilisten, mit Millionen von Witwen und Waisen die zurückgeblieben sind und mit Millionen traumatisierter Menschen.

Gott sei Dank ist der letzte dieser Kriege mittlerweile doch schon über 70 Jahre Vergangenheit.

Kaum noch dass ein aktiver Kriegsteilnehmer  am Leben ist und die Zahl derer, die ihn wenigsten noch bewusst miterlebt haben, wird auch von Jahr zu Jahr geringer.

Ob wir nochmals weitere 70 Friedensjahre schaffen werden – ich spreche natürlich nur von Deutschland?“

Papst Franziskus warnte bereits vor über einem Jahr davor, dass wir uns eigentlich bereits im III. Weltkrieg befinden.

„Diese Aussage ging blitzschnell um die ganze Welt und rief große Besorgnis hervor. Viele klagten an, wie er es als Papst wagen kann, die Menschheit so zu verunsichern.

Doch ich bin dahingehend mit unserem Papst einig – er hat recht. Zwar spüren wir diesen Krieg  - bis heute noch nicht so hautnah wie die beiden anderen Kriege, doch in bin fast der Ausfassung, dass dieser III. Weltkrieg noch weit aus brutaler wird als das bisher Dagewesene!“

Peintinger  nannte Beispiele;

„Wenn wir uns die Mühe machen einen UNO-Bericht zu lesen, werden wir erfahren, dass weltweit Jahr für Jahr 795 Millionen Menschen hungern und rund 9 Millionen Menschen  verhungern. Andererseits werden Reiche immer Reicher  – wie dieser Donald Trump – ich spreche hier bewusst in der Mehrzahl, da es genügend Menschen weltweit gibt, die sich scheinbar alles leisten können.

Gerade als Lateinamerikaner hat Papst Franziskus sein ganzes Leben lang erlebt, wie Menschen niemals eine Chance bekommen, sprichwörtlich vor die Hunde gehen, weil sie nicht einmal einen Dollar am Tag verdienen um überleben zu können.

Wir werden manipuliert von der Wirtschaft, die wissentlich in Kauf nimmt, dass weltweit mehr als ein Drittel der Menschen kaum  das notwenige zum Überleben hat, während die Minderheit  sich an fetten Trögen laben darf.

Gerade das sind Zeichen einer neuen Art von Krieg.

Die Wirtschaft baut Autos mit 500 PS, die eigentlich niemand fahren kann, doch für den Reichen  dienen sie der Luststeigerung.“

 

Weltweit gab es noch nie so viele Kriege wie heute.

Menschen sind auf der Flucht. Sie verlassen ihre Häuser, weil sie zum Teil zerstört sind und fliehen in andere Länder – Hauptziel Europa.

Menschen fliehen aber auch vor dem Hunger in ihrem Land, von der Ausbeutung, der Dürre und wirtschaftlichen Aussichtslosigkeit.

Tausendfach landen sie in Europa, außer  sie ersaufen im Mittelmeer.

In Europa angekommen will sie niemand haben.

Wir bauen neue Zäune und Grenzen und wollen so verhindern, was man eigentlich nicht mehr verhindern kann: nämlich das Europa überfremdet und übervölkert wird.“

 Es komme nicht nur zu einer Völkerwanderung sondern auch zu einer Veränderung der Kultur. Ob dies in weiterer Zukunft immer ganz friedlich ablaufen wird, kann man schon  bezweifeln.

„Wir sehen also: Mit dem vermeidlichen Frieden ist es gar nicht so weit her. Woran liegt es?

Wir haben schlichtweg Gott und seine Gebote vergessen.

Über viele Jahre haben wir alle mit angesehen, wie sich die Welt mehr und mehr verändert hat. Wir waren und sind stolz darauf was wir geleistet haben in unserem Land.

 

Papst Franziskus warnt vor dem III. Weltkrieg.

Vielleicht lachen heute noch viel über diese Warnungen.

100 Jahre sind seit Fatima vergangen – man sollte sich die Mühe machen und die Botschaften der Mutter Gottes mal nachlesen.

Doch als aufgeklärte Menschen glaubt man doch nicht an sowas.

Wenn ein Volkstrauertag noch eine berechtigte Zukunft haben will, dann müssen sich zwangsläufig – die Vereine und die politischen Gemeinden für mehr Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde auf der ganzen Welt einsetzen.

Wir dürfen uns nicht am Mahnmal unserer Gefallenen ausruhen, wir sind es unseren Vorfahren und vor allem auch den Menschen die nach uns kommen schuldig über den Tellerrand hinauszublicken und nicht nur in unserem Bayerwald den Frieden zu erhalten, sondern der ganzen Welt.

Und ein Friede ohne die Liebe zu Gott  und zu den Menschen kann nicht funktionieren.

 

Bericht: Rosi Stelz