Volkstrauertag - 17.11.2024
Mit einem Gottesdienst in der Marienkirche und dem anschließendem Totengedenken am Ehrenmal wurde am Sonntag in Zandt der Volkstrauertag begangen, es beteiligten sich neben dem Krieger-und Soldatenverein als Ausrichter auch die Feuerwehr und der Schützenverein, sowie Soldaten der Patenkommpanie um Oberstabsfeldwebel Marco G. und zwei hielten Ehrenwache am Denkmal.
Den Gottesdienst feierte Josef Amberger, Pfarrer i.R. der frühere Stadtpfarrer von Roding und das Gedenken am Kriegerdenkmal hielt Gemeindereferent Franz Strigl. Er erinnerte an die vielen Toten und Opfer der Kriege, von Gewalt und Terrorismus, in Gefangenschaft und auch jener Bundeswehrangehörige, die bei Einsätzen ums Leben kamen und sprach Gebete für sie und segnete sie. Gemeinsam wurde das "Vaterunser-Gebet" gesprochen.
Nun ergriff Oberstabsfeldwebel Marco G. von der Patenkompanie das Wort. "Der Volkstrauertag ist ein Tag, der uns dazu anregt innezuhalten, zu gedenken und um uns zu besinnen; es ist ein Tag, an dem wir Denjenigen gedenken, die Opfer von Krieg und Gewalt wurden. Es waren und sind oft Menschen, die zur falschen Zeit, am falschen Ort lebten und vermeintlich die falsche Hautfarbe, oder Religion oder die falsche Nationalität hatten; auch jenen die sich bewußt dafür entschieden haben, diese Menschen zu verteidigen, sie haben dabei ihr Leben im Dienst an unserem Land gegeben, als Soldaten, die für unser aller Freiheit und Frieden kämpften und viel zu oft dafür mit ihrem Leben bezahlen mußten", so der Redner. "Wir leben in einer Zeit, in der die Freiheit und die Werte, für die unsere Soldaten kämpfen, nicht selbstverständlich sind. Unsere Gedanken sind bei Denjenigen, die fern der Heimat in gefährlichen Regionen stationiert sind. Sie setzen sich unermüdlich dafür ein, Sicherheit und Frieden zu gewährleisten, oft unter extremen Bedingungen und unter Gefahr für ihr eigenes Leben. Wir ehren nicht nur die gefallenen Soldaten, sondern auch die, die mit den Narben ihrer Einsätze leben müssen", so Marco G. weiter in seinen Ausführungen, "denn die Erinnerungen an das Erlebte begleiten sie ein Leben lang.
Es ist unsere Pflicht, die Geschichte nicht zu vergessen, wir müssen die Lehren aus den Konflikten der Vergangenheit ziehen, um sicherzustellen , dass solches Leid nicht nochmal über uns kommt. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, Frieden ist das Ergebnis von Verständnis, Respekt und Empathie. Eigentlich sollten alle Menschen nach zwei schrecklichen Weltkriegen das verstanden haben. Leider zeigen uns das imperialistische Verhalten Russlands mit dem Angriffkrieg gegen die Ukraine, der Terrorkrieg rund um Israel und das Säbelrasseln der chinesichen Machthaber, dass hier noch viel Luft nach oben ist. Lasst uns heute und an jedem weiteren Tag die Werte, für Frieden und Demokratie, für die unsere Soldaten kämpfen, hochhalten. Das Leid, das durch Krieg und Gewalt ausgelöst wird, ist immer gleich. Lassen Sie uns der Opfer aller Konflikte gemeinsam gedenken und trauern und vor allem, gemeinsam erinnern!"
Bürgermeister Hans Laumer sagte in seiner Rede, dass die Anzahl derjenigen, die noch Kriegserlebnisse aus erster Hand erzählen können, immer geringer werden. "Die unmittelbare Trauer, die sich auf den Verlust eines geliebten Menschen gründet, ist verblasst, da der Weltkrieg viele Jahrzehnte her ist und wir seither in Deutschland von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben sind. Es fällt heute jüngeren Menschen schwer, die Bedeutung die der Volkstrauertag für die Kriegs-und Nachkriegsgeneration hat, in der Tiefe zu begreifen. Mit der geschichtlichen Entfernung zu den Kriegsereignissen kommt den Gedenkstätten und auch unserer Gedenkfeier zunehmend eine neue Bedeutung zu. Sie werden von Orten der Trauer zu Orten des Lernens. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht in Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen, hier bei uns zu Hause und in der ganzen Welt", so die abschließenden Worte des Bürgermeisters.
Zusammen mit dem Oberstabsfeldwebel legte Laumer namens der Gemeinde Zandt ein Blumengebinde am Denkmal nieder.
Nach den Schlussgebeten und dem Segen von Franz Strigl standen die drei Vereine "still", die beiden Trompeter intonierten mit feiner Musik den "Guten Kameraden" und die Nationalhymne, drei Salutschüsse zum Gedenken an die Toten verhallten über der Ortschaft.